Kochen für Herrn Hund
Als Mensch könnte man sich vermutlich glücklich schätzen, in einem Haushalt zu landen, in dem Wert auf gute, gesunde und vor allem selbst gemachte Küche gelegt wird. Wie bei uns. Convenience Food ist hier verpönt. In Sachen Hund muss da erst noch ein Weg gefunden werden. An den beiden ersten Tagen, die Enzo hier verlebte, musste er hundekulinarisch noch darben. Trockenfutter, etwas Hüttenkäse und Ende Gelände...
Die Tierärztin gab uns dann zwei Probedöschen mit Nassfutter mit. Wir hatten uns eigentlich geschworen, dass übel riechendes Fertigzeugs nicht in die (Hunde-)Küche gelangen sollte. Aber
zugegeben: Das Fressi von vet-concept riecht vergleichsweise appetitlich (annähernd wie Jagdwurst aus der
Dose - nicht mein Ding) und Enzo hat es verschlungen. Aber eine Dauerlösung ist das auch nicht. Also: Dem Hunde muss gekocht werden!
Nun lebt der Frenchie gerne gesund, und deshalb wurde im Hause Enzo auch schon das Trockenfutter mit allerlei Rohkost garniert: Karottenschnitzchen hier, Gurkenwürfelchen da, sehr appetitlich.
Für das erste „Menu du chien“ im Hause Enzo sollte es aber doch was Exklusiveres sein. Also so zum Willkommen... Weswegen sich der Hausherr an den Herd stellte und eine Tranche Lachs sous vide
garte, Reis kochte und das Ganze mit Schwarzkümmelperlchen (der medizinischen Wirkung wegen) garnierte.
Das Ergebnis war - wenn man sich als Koch denn selbst loben darf - überzeugend. Ich hätte es auch gegessen, wenn es denn etwas gewürzt gewesen wäre. Aber das darf man ja nicht für den Hund.
Der will keine Gewürze. Ihm schmeckt es auch ohne, wie Enzo unzweifelhaft demonstrierte: Innerhalb von drei Minuten war der Fressnapf leer und (o tempora, o mores!) sauber ausgeschleckt!
Enzo liegt jetzt schlafend neben mir und erwartet, dass ich den Schlusssatz schreibe.
Na gut, tu ich ihm halt den Gefallen:
Fortsetzung folgt.
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