Hund und App
„Jeder Depp hat heut‘ a App“. Herrchen hat auch so ein paar auf dem Wischtelefon — der Fitness halber. Und so eine neumodische Smartwatch am Handgelenk. Die misst, wie viele Schritte er am Tag zurücklegt, wie viele Stockwerke er erklommen hat. Sie beobachtet seine Herzfrequenz und seinen Schlaf und ob er
seine Fitnessaktivitäten auch gut über den Tag verteilt. Die App auf dem Smartphone bereitet das und noch viel mehr zu einem Informationspaket auf.
Herrchen war eigentlich der Meinung, dass dies für den Ruhestand erst mal genügen müsse, um ein gewisses Maß an Fitness zu sichern. Frauchen Andrea ist da etwas anders gestrickt. Sie hängt mehr
den analogen Lösungen an und entschied: „Du brauchst einen Hund!“ Herrchen werde sonst zum MOFA (= Mischung aus Mann und Sofa), was es zu verhindern gelte.
Das Argument, ich hätte mich ja bereits nach jahrelanger Krankheitspause wieder im Fitnessstudio angemeldet, war nicht ausreichend. Und, naja, mit Nachdruck vorgetragen hatte ich es auch nicht.
Ich wollte ja einen Hund. Immer schon. Dann kam Enzo.
Seine Effekte auf meine Fitness sind allerdings eher frustrierend, wenn man den
Statistikverlauf seit seiner Ankunft betrachtet. Zu Beginn des Ruhestandes hatte ich, die notorische Nachteule, meine tägliche Schlafdauer auf sieben Stunden hochgeschraubt, das allgemein
empfohlene Nachmittagsnickerchen noch gar nicht eingerechnet.
Nach der neuesten Statistik komme ich, Enzo sei Dank, mittlerweile auf sagenhafte vier Stunden Schlaf am Tag. Denn der Welpe soll
zwar angeblich über 20 Stunden täglich schlafen. Auf eine vernünftige Schnittmenge kommen wir beide aber noch nicht. Kaum sinkt Herrchen des Abends in den Schlaf, steht Enzo fordernd auf der
Matte. Er will ja nur spielen... Das will er übrigens auch um 2, 4 und 5 Uhr morgens wieder.
Und am Nachmittag zur besten Nickerchen-Zeit.
Ebenfalls noch nicht kongruent sind Enzos und Herrchens Bewegungsbedürfnisse. Im Vor-Enzo-Zeitalter schaffte Herrchen sein tägliches
Soll von 10000 Schritten regelmäßig und mühelos. Jetzt nicht mehr. Denn Enzo ist ein fauler Hund. Dem stundenlangen Gassi-Flanieren zieht er den Pinkel-Quickie vor. 50 Meter zur Wiese vor dem
Haus und (Zack! Marsch!) wieder zurück ins geheizte Heim.
Dort kommt jetzt ein raffiniertes Trainingsgerät zum Einsatz, um den Hund durch adäquate Kilometerleistung hinreichend zu ermüden.
Tattaaaaa, ich präsentiere: Swiffer, den Hundetrainer. Ihm rast Enzo bei Gebrauch rastlos hinterher. Und wird
dabei vielleicht müde für die Nacht. Gegen Hundehaare in der Wohnung hilft‘s übrigens wirklich. Und für alles andere? Fortsetzung folgt.
Kommentar schreiben
livia (Mittwoch, 07 Februar 2018 18:24)
ora che vi ho scoperti, non vi lascio più! troppo carino da leggere...