Eigentlich hatte ich ja gar nicht damit gerechnet, dass Herrchen mich mitnehmen würde. Denn Wein gibt es auch bei uns zuhause. Aber der ist nichts für kleine Hunde, sagt Frauchen immer. Herrchen sagt nix dazu, aber wenn ich an der Kiste in der Küche schnüffle, in die immer die leeren Flaschen kommen, sagt er nur „Pfui!“ Trotzdem sind wir dann hingegangen, zu zweit, denn Frauchen ist noch auf Kur. Na, da hat sie was verpasst!

Ich war ja schon einmal in dem Laden. Da hat es beim Gassigehen plötzlich geschüttet und wir  haben uns dort untergestellt, bis der Regen vorbei war. Da waren aber nur ein paar Leute dort. Gestern war ein richtiges Gewimmel und alle haben wild durcheinandergeredet. Da war ich schon froh, dass der Kevin einen Platz ganz für mich allein reserviert hatte. Sogar mit Namensschild! Dann habe ich noch ein bisschen bellen müssen, und dann waren sie auch endlich ein bisschen leiser. 

Ich habe ganz genau zugehört, was der Micha über den Wein und das Essen erzählt hat, aber verstanden habe ich nichts. Fängt schon damit an, dass die Weine dort angeblich alle trocken sein sollen. So ein Blödsinn! Die sind doch flüssig. Das weiß ich ganz genau, denn ab und zu ist was verschüttet worden — und das war eindeutig nass. Ein bisschen was habe ich auch aufgeschlabbert, wenn Herrchen nicht hingeguckt hat. Etwas, das Merlot, Spätburgunder und Cabernet Dorsa heißt (blöder Name, Enzo ist viel schöner!), hat mir ganz gut geschmeckt. Aber Primitivo fand ich doof. Wenn etwas schon so heißt, pffft!

Im Lauf des Abends sind die Menschen dann immer lustiger geworden und haben auch über den größten Unsinn laut gelacht. Mir war das egal, ich habe auf meiner Decke unterm Tisch gepennt und war ganz froh, als wir wieder nach Hause sind. Geschlafen habe ich dann wie ein Stein, aber jetzt bin ich wieder munter. Naja so ziemlich. Auf jeden Fall munterer als Herrchen. Den wecke ich jetzt, denn wir müssen heute noch in die Hundeschule. Wuff!

Ach so: Fortsetzung folgt.