Blöder Montezuma!
Jetzt habe ich schon lange nicht mehr
in unserem Blog gebellt, wuff! Ich hab‘ auch schon ein ganz schlechtes Gewissen gehabt, aber als braver Frenchie muss man sich einfach um sein Herrchen kümmern, wenn es dem nicht so gut geht. Und dem
geht es gar nicht gut in diesen Tagen. Ich habe es ja nicht ganz begriffen, aber er hat wohl einen gewissen Montezuma verärgert. Und der hat sich an ihm gerächt. Aber richtig, wuff!
Zuerst habe ich ja gedacht,
Herrchen sei ein bisschen sauer auf mich. Denn er hat sich oft lange im kleinsten Zimmer der Wohnung verbarrikadiert und wenn er wieder rausgekommen ist, ist er nur auf die Couch gegangen und hat
so blöde Serien im Fernsehen angeglotzt. Viel gebellt hat er auch nicht. Und nicht gekocht. Und wenig gefressen. Und nur Frauchen ist mit mir richtig Gassi gegangen, er immer nur ein paar Meter
um den Block. Und zwei Tage hat er keinen Wein getrunken. Da habe ich dann begriffen: Herrchen ist krank.
Da war ich dann froh, wuff! Also,
nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Ich war nicht froh, weil er krank war. Sondern darüber, dass er nicht sauer auf mich ist — so wie wenn ich an seinen Schuhen nage. Und traurig war ich
auch. Keiner braucht ein krankes Herrchen, wuff! Deswegen habe ich mich auch richtig reingehängt und war brav. Naja, fast immer!
Mit dem Bravsein ist dann aber auch
der Stress losgegangen. Wenn man immer nach seinem Herrchen schauen muss, hat man ja gar keine Zeit mehr zum Toben und zum Blödsinn machen. Das war aber gottseidank nach ein paar Tagen vorbei.
Und Herrchen hat dann auch wieder einen Wein am Abend getrunken.
Schließlich ist Herrchen dann ohne
mich aus dem Haus gegangen und mit einem Fußball wiedergekommen. Ich war zuerst baff. Herrchen und Fußball? Da prallen ja zwei Welten aufeinander! Er verdreht nämlich immer so die Augen, wenn
Frauchen über Spiele, Fußballer, Bundesliga und Tabellenplätze bellt. Frauchen mag Fußball. Er nicht, wuff!
Ich habe dann mit meinem neuen Ball
in der Wohnung trainiert. Das kam aber gar nicht gut an, weil ein Bilderrahmen abgestürzt und eine Vase aus dem Regal gekippt ist. Herrchen hat mir dann den Ball wieder weggenommen. „Blödes
Herrchen“ belle ich jetzt nicht, denn er tut mir ja immer noch leid. Und blöd war er ja auch gar nicht, denn am Abend sind wir mit dem Ball auf den Platz gegangen. Da habe ich dann trainiert, bis
mir die Zunge bis zu meinem weißen Brustfleck runtergehängt ist. Davon gibt’s sogar ein Trainingsvideo! Frauchen hat gesagt, dass ich dribble
wie einer, der Lahm heißt. Komischer Name für einen Fußballer, wuff!
Frauchen hat dann noch gesagt, der
Jogi (das ist der mit dem schwarzen Fell auf dem Kopf, das fast so schön ist wie meines) hätte mal mich mit nach Moskau nehmen sollen, und alle haben gelacht. Fand ich doof, wuff! Und das Lachen
ist ihnen dann ja auch vergangen, als sie gegen Südkorea verloren haben. Gegen Südkorea, wuff! Das ist ja so, als hätte Hyundai Mercedes beim ADAC-Autotest geschlagen...
Und nun sind sie ausgeschieden,
wuff! Tja, Jogi, beim nächsten Mal nimmst du mich mit in die Mannschaft, dann beißen wir die Südkoreaner und die anderen ordentlich in den Hintern. Und ich kriege so viel Kohle, dass ich mir
unsere Wohnung bis zur Decke mit Leckerli auffüllen kann. Aber davon wird man ja fett und satt und kann nicht mehr Fußball spielen. Ach, Gassigehen reicht eigentlich auch.
Fortsetzung folgt,
wuff!
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LIVIA (Freitag, 29 Juni 2018 17:31)
Es läuft bei euch daheim anscheinend wie bei uns: ICH bin die Fussball- Fanin (gendergerechte Sprache home made��). Gute Besserung!!
Enzo de la couronne (Freitag, 29 Juni 2018 17:57)
Grazie! Il capo sta migliorando: già comincia a darmi commandi, wuff!