Die Affen sind los
Wuff, jetzt muss ich mich mal wieder melden. Wenn wir im Blog bellen, haben Herrchen und ich ja eine Arbeitsteilung: Ich erzähle von meinem Leben als kleiner Frenchie, und Herrchen bellt immer
dann,wenn ihm was auffällt oder wenn er sich über etwas aufregt. Heute mache ich mal das, was Herrchen macht. Ich rege mich auf, wuff! Und zwar über die doofen Leute, die mir beim Gassigehen immer
Angst machen.
Menschen sind ja schon eine komische Rasse. Also mir als Hund reichen ein paar Dinge zum Glücklichsein. Mein Fressnapf zum Beispiel (natürlich nur, wenn er gut gefüllt ist), mein Spielzeug zum
Draufrumkauen, mein Fußball zum Dribbeln auf der Hundewiese. Oder die Treffen mit den Kumpels in der Hundeschule oder die Autofahrten zum
Gassi im Wald. Menschen sind da anders. Sie brauchen Sachen, damit sie zufrieden sind.
Deshalb haben sie viel Zeug, das ein kleiner Frenchie nicht anknabbern darf: Kästchen, aus denen Lärm kommt (sie nennen das Anlage), Kästchen, die bunte Bilder zeigen (die heißen Fernseher,
sind aber ganz o. k.), Kästchen, mit denen sie den ganzen Tag reden (sie sagen Telefon dazu) und dann noch die Handykästchen, mit denen sie ins Internet gehen. Internet ist toll, wuff! Ich
tippe ja auch immer auf Herrchens Tablet (auch so’n Kästchen) rum, damit ich im Blog bellen kann. Aber das darf ich, wuff!, und das tue ich nur zuhause. Und Herrchen passt dabei auf mich auf.
Jetzt gibt’s aber viele Menschen, die auf ihre Handys starren wo sie gehen und stehen. Und die kriegen dann gar nicht mehr mit, wenn ich als kleiner Bully ihren Weg kreuze — oder wenn sie von
hinten vom Bus aufgerollt werden. Das ist ganz schön gefährlich, wuff! Neulich ist so einer beim Gassigehen beinahe auf mich draufgetreten, seine Größe-45-Latschen haben mich nur knapp verfehlt.
Das hätte blöd ausgehen können, und dann hätte ich zur Renata zur Behandlung müssen, wuff!
Diesen Smombie hat Herrchen ganz schön angeknurrt! Und ihn einen „WhatsAff“ genannt. Hinterher hat er mir dann erklärt, was damit
gemeint ist. Da gibt es die Geschichte von den drei Affen. In Japan haben die drei Affen eigentlich die Bedeutung „über Schlechtes weise hinwegsehen“, bei uns stehen sie eher für
„alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ und gelten daher häufig als Beispiel für mangelnde Zivilcourage oder bedingungslose Loyalität. Und außerdem ist es eine Beleidigung, wenn man zu einem
Menschen „Aff!“ sagt. Zu den drei Affen ist in den letzten Jahre noch ein Vierter gekommen. Der nimmt nicht nur das Schlechte nicht wahr, sondern gar nix mehr. Weil er immer aufs Smartphone
guckt.
Herrchen bellt jetzt jeden WhatsAff an, der mir zu nahe kommt. Und zwar richtig laut, das ist lustig. Ich habe gar nicht gewusst, dass Herrchen soooo laut bellen kann. Gestern hat so ein WhatsAff
beinahe sein Handykästchen weggeschmissen vor Schreck. Aber das macht nix, wuff! Ich erschrecke mich ja auch, wenn mir einer fast aufs Pfötchen trampelt.
Bin mal gespannt, wie oft Herrchen noch knurren muss. Fortsetzung folgt bestimmt, wuff!
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Livia (Montag, 03 September 2018 22:56)
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