Der kleine König von La Morra
Eigentlich bin ich ja in Urlaub hier, wuff! Aber Herrchen treibt mich schon wieder an: Ich soll im Blog bellen, damit ihr Leute was zu Lesen habt. Na gut, dann berichte ich mal über meinen zweiten
Piemont-Ausflug.
Dass ich ins Auto verladen werde und was von der Welt sehe, daran bin ich ja schon gewöhnt. In meinem jungen Frenchieleben war ich jetzt schon drei Mal verreist. Die jetzige, vierte Reise war
besonders komfortabel. Herrchen hat mir auf der Rückbank im Auto eine tolle Decke installiert, auf der ich liegen und mich bewegen kann. Auf der Fahrt habe ich stundenlang aus dem Fenster auf die
Landschaft geschaut. Und in den gruseligen Tunnels in der Schweiz habe ich geschlafen. Naja, vor allem dieser Bernhardinertunnel ist schon zum Fürchten. Soooo lang! Und so finster! Aber als wir rausgekommen sind, durfte ich gleich Gassi gehen, und es war schön warm, denn da waren wir schon in
Italien.
Italien, wuff! Im Herzen bin ich ja keine französische, sondern eine italienische Bulldogge. Ich mag die Italiener. Und die mögen mich auch. Wenn ich mit Herrchen und Frauchen Gassi gehe, kommen
sie immer in Scharen an und kraulen mich. Und in den Restaurants werde ich immer als erster bedient. O. K., sie bellen etwas komisch. Die Menschen nennen das Fremdsprache. Aber ich kucke dann
lieb und alle verstehen, was ich will, wuff!
Ganz besonders gerne gehe ich ins mangé in La Morra. Die Damen dort rufen schon immer laut „Enzolino“, sogar wenn ich noch auf der Straße bin. Und
drinnen werde ich dann geknuddelt, wuff. Manchmal schaut Herrchen schon ganz neidisch! Frauchen weniger. Ganz toll ist auch La Fontanazza.
Die haben auch Hunde, das merkt man gleich.
Manche übertreiben es aber auch. Vorgestern haben sich Herrchen und Frauchen in der Osteria Veglio in Annunziata füttern lassen. Am
Nachbartisch war eine schweizer Labradordame, die war nett. Mir hat sie aber leid getan, weil noch einen Tisch weiter war eine amerikanische Frau, die sie andauernd schrill angebellt hat.
Und abgeknutscht. Die hat sich sogar vor der Labby-Lady auf den Boden geworfen. Und ihren Amerikaner-Mann, der sie etwas zurückhalten wollte, hat sie gleich angeknurrt. Das war richtig peinlich.
Irgendwann hat sie dann mich entdeckt und wollte auch auf mich los. Aber Herrchen hat ihr gesagt, dass ich ein kleiner Hund bin und noch ziemlich scheu. Das stimmt aber nicht, wuff! Ich habe aber
trotzdem so getan und bin unter den Tisch gekrochen. Da ist die „befana americana“ wieder abgezogen. Frauchen hat dann gemeint, die habe wohl viel zu tief ins Barologlas geschaut. Naja, wohl
nicht nur geschaut, wuff! Und geschwankt ist sie auch, obwohl doch gar kein Wind war... Menschen sind merkwürdig, wuff!
So, jetzt habe ich genug gebellt. Mein Futter wartet. Es gibt italienisch: Spaghetti mit Lamm. Nur Barolo kriege ich nicht. Das hat Frauchen verboten. Und damit ihr schön neidisch werdet auf
einen kleinen Bully, hänge ich noch ein paar Fotos an, die Herrchen von mir auf der Terrasse gemacht hat.
Fortsetzung folgt, wuff!
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