Hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell schon wieder im Blog belle! Aber heute ist mir Herrchens Lieblingszeitung in die Pfoten gefallen, und da musste ich gleich ganz laut knurren: Im Wochenendmagazin schreiben sie auf einer ganzen Seite darüber, ob man Hunde vegetarisch oder sogar vegan ernähren soll. Ja ist denn keine Schnapsidee mehr blöd genug, um in der Zeitung ausgewalzt zu werden? Herrchen muss das jetzt unbedingt abbestellen, sonst kommt er noch auf dumme Ideen, wuff! 

Also, erst einmal muss ich ja zugeben, dass ich nicht schlecht lebe in meinem Rudel. Jeden Mittag, wenn ich vom Gassigehen zurückkomme, kriege ich eine schöne Portion Trockenfutter – Lamm mit Reis, dazu etwas Frischkäse und etwas Obst. Zugegeben, das klingt jetzt erst mal nicht nach dem Traumfutter für einen kleinen Frenchie, aber mir schmeckt's. Und Herrchen sagt, da seien alle Mineralien drin, die ich für ein schönes Fell brauche. Und ein schönes Fell brauche ich, damit ich beim Gassigehen „bella figura“ mache. Ich will ja schließlich bei Lotta und den anderen Hundedamen im Viertel Eindruck schinden, wuff!

Nach Gassi und Mittagshappa muss ich mich erst mal ausruhen. Meistens liege ich dann bei Frauchen im Körbchenoffice oder kucke zusammen mit Herrchen auf der Couch die Küchenschlacht im Fernsehen an. Da wundere ich mich immer: Was die Menschen für einen Aufwand treiben mit ihrem Futter – unglaublich, wuff.

Aber irgendwie lohnt sich das dann doch, denn Herrchen ist auch so ein Kochfreak. Frauchen füttert er jeden Tag, und ich bekomme täglich abends meine Hundesuppe vorgesetzt. Herrchen bereitet die immer vor und gefriert sie portionsweise ein. Da ist gutes Fleisch drin – zurzeit fresse ich eine Mischung aus Hühnerbrust, Rindfleisch und Kalbsherz. Ein bisschen Gemüse tut Herrchen auch immer rein, aber wenn er es damit übertreibt, dann lasse ich Karotten, Sellerie und Pastinake im Napf liegen. Damit Herrchen weiß, was ich ihm zubelle: „Fleisch ist mein Gemüse, wuff!“

Sogar bei den Leckerli kommt mir kein Gemüse- oder Getreidezeugs ins Haus. Und wenn Herrchen mal beim Einkaufen nicht aufpasst, dann muss er die Folgen halt tragen. Dann führe ich nämlich meinen wirkungsvollsten Zaubertrick auf. Was das ist? Ich verrate es euch, wuff! Ich kann machen, dass die Luft nach Hund riecht. Frauchen ruft dann immer: „Enzo, du Schwein!“ – und mein Nachschub an getrocknetem Lammfleisch oder Truthahnsnacks ist wieder gesichert, wuff.

Ich kann es also schon aushalten, das Leben mit meinen Menschen. Aber nun stelle ich mir mal vor, ich müsste jeden Tag Quinoa oder Tofu fressen: Pfui-bäh! Da würde ich davonlaufen, wuff! Wohin? Nach England vermutlich. Dort haben sie ein Gesetz gemacht, das Tierquälerei (Jawoll! Tier! Quäl! Erei!) mit veganem Hundefutter unter Strafe stellt. Richtig so, da muss durchgegriffen werden, wuff!

Die Deutschen sind aber blöder als die Briten und diskutieren jetzt auch noch über meinen CO2-Pfotenabdruck. Wegen Klimaschutz und so, das steht auch in der Zeitung. Die haben doch nicht mehr alle am Latten am Zaun, wuff!

Eines steht fest: Wenn ich nicht mehr meine Hundesuppe fressen und hin und wieder meinen Zaubertrick vorführen darf, dann organisiere ich eine Dauer-Demo. Die nenne ich dann „Fridays für Futter“, stelle mein Körbchen neben dem Rathaus auf und bleibe da ein Jahr. Passieren kann mir ja nichts Die anderen Freaks im Bretterlager nebenan dürfen das ja auch. Und wenn bei denen Greta zum Demonstrieren vorbeischaut, dann zeige ich der mal, dass ein kleiner Frenchie auch kräftige Zähne hat, wuff!

Fortsetzung folgt, wuff.