Krokodilstränen
Man muss ja nicht unbedingt ein Prophet sein, um politische Entwicklungen vorauszusagen. Denn dass der Augsburger Christkindlesmarkt auch 2021 nicht stattfinden würde, war so sicher wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche. Und die Reaktionen darauf ebenso.
Und so versammelten sich denn die vormalig Nicht-Entscheidenden nach dem Söder-Verdikt zur bayernweiten Absage aller Weihnachtsmärkte im Kreise der Schausteller, die einem nun wirklich leid tun können. Nicht nur, weil sie nun schon zum zweiten Mal enorme finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, sondern diesmal auch, weil sie zum Spielball einer politischen Schmiereninszenierung geworden sind. Denn, wie vor ein paar Tagen hier im Blog vorhergesagt, wurden vor den Betroffenen sofort die obligaten Krokodilstränen vergossen: „Wir hätten euch ja erlaubt, die Stände zu öffnen, aber jetzt bleibt uns ja nichts anderes übrig…“
Man hätte die Verantwortlichen da gerne gefragt, welche Aufgabe sie denn in den vergangenen Wochen geschwänzt hatten, stünde die Antwort nicht schon fest: die Aufgabe, die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit vor der Pandemie zu schützen.
Die CSU setzte ihr Niveau gleich noch auf das der Facebook-Förderschule herab und veröffentlichte eine Tut-uns-ja-so-leid-Anzeige (siehe Bild oben) in sozialen Medien. Und die Populisten vom rechten Rand lachen sich derweil ins keck gereckte Fäustchen und zählen mit klammheimlicher Freude die dazugewonnenen Wählerstimmen…
Fortsetzung folgt.
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Zagler Siegfried (Samstag, 20 November 2021 19:07)
Bravo!
Sieglinde Wisniewski (Dienstag, 23 November 2021 09:42)
Wer zur rechten Zeit seine Arbeit vorausschauend und kreativ ernst nimmt und macht, der wird auch der Verantwortung gerecht. Bei unserer Landesregierung frage ich mich schon , wofür die bezahlt werden.