Gender-Gaga
Auf diese Nachricht haben wir alle gewartet. In Augsburg ist alles wieder im Lot. Corona? Eine Lappalie! Dreistes Abkassieren der Autofahrer an den immer weniger werdenden Parkplätzen in der City? Passt doch! Leere Stadtkasse? Wird schon wieder! Impfstau? Was soll's! Das wichtigste Problem in dieser Stadt ist gelöst: In Zukunft soll es in städtischen Gebäuden nur noch geschlechterneutrale Toiletten geben. Juhuuu!!!
Angefangen wird mit der Neuerung bei Neubauten. Zu den möglichen Kosten gibt es weder Schätzungen noch genauere Angaben. Braucht’s ja auch nicht, denn bei der Stadt gilt wohl – Schlag' nach bei Vespasian – der Spruch „pecunia non olet“ .
Meine Lieblingszeitung berichtet allerdings, dass die Revolution auf dem stillen Örtchen vermutlich alles andere als still verlaufen werde. Während die Grünen, die Urheber des Pipifax-Antrags sind, sich freuen, ihrer Lobby wieder ein Gender-Gaga-Leckerli serviert zu haben, stinkt beim Koalitionspartner cisSU – pardon: CSU – die Sache doch einigen. In der AZ wird ein nicht namentlich genannter Stadtrat zitiert: „Ich kann verstehen, wenn Mitglieder uns fragen, ob wir keine anderen Sorgen haben.“
Habt ihr aber, liebe Leute! Irgendwann werden die Bürger mit dem Stimmzettel die Frage beantworten, ob solche Spiegelfechtereien für eine Klientel von 0,6 bis 7,4 Prozent (je nach Umfrage) für sie relevant sind, während gleichzeitig Wohnraum immer knapper und unbezahlbarer wird, öffentliche Infrastruktur wie Straßen vergammelt und die Innenstadt zunehmend verödet.
Zum politischen Zeitvertreib in der Zwischenzeit empfehle ich vor allem der CSU, sich von langweiligen, entzweienden Sachentscheidungen wie dem Linie-5-Neubau oder dem Bau einer seit Jahrzehnten in der Beratungsschleife verhungernden Ostumgehung zu enthalten. Geht lieber aktuelle Gaga-Fragen an, zum Beispiel: „Soll der Altweibersommer in „Übergangsjahreszeit älterer Personen“ umbenannt werden?“
Der Dank der Wähler dafür ist euch gewiss.
Fortsetzung folgt.
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