Wir stolpern von der Ukraine- in die Gaskrise. Wir gehen mit heruntergedrehten Heizungen auf den dritten Coronawinter zu und bereiten uns darauf vor, künftig auf erhebliche Teile unseres geliebten und gewohnten Wohlstandes verzichten zu müssen. Da gehört vermutlich eine gehörige Portion Mut dazu, ein neues Medienprojekt aus der Taufe zu heben. Und wenn es sich dabei auch noch um ein Print-Produkt handelt – ein regionales obendrein – ist man versucht, den Machern einen mentalen Checkup...
Und dann war ja da noch diese nicht ganz so kleine Stadt, die – wie das berühmte gallische Dorf – umringt war von Feinden. Feinde, die ihre Weihnachtsmärkte absagten, die 2G zum Maß aller Dinge erhoben, die die Gesunderhaltung ihrer jeweiligen Bürgerschaft an die erste Stelle ihrer Handlungsziele stellten. Und Augsburg so: „Scheiß auf Corona! Yippie! Wir machen Christkindlesmarkt! Glühwein und Bratwürschtle für alle!“ Und die nicht ganz so kleine Stadt zog sich erst mal...
Es ist, wie so vieles, wohl eine Generationenfrage. Schon aus der Römerzeit ist die Klage von Leuten meiner Gattung (also alt, aber nicht altersmilde) über die anderen (also jung, aber halt tonangebend) überliefert. Oder etwas plakativer gesagt: Während der berühmte Spruch „O Tempora, o Mores!“ mit zunehmendem Alter immer häufiger zitiert wird, versteht die „Generation TikTok“ dies eher als lustiges Social-Media-Meme über einen schlechten Sushiladen: „Oh Tempura, oh mores."...